Wander-Wochenende im kleinen Walsertal 16-17 Juli 2018

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Samstag 2018.06.16

Die Karate Bushido „Erwachsenengruppe“ mit Anhang, bestehend aus 19 Personen, darunter 4 Kinder, macht sich auf den Weg von Heilbronn nach USA (Unser Schönes Allgäu), OberstdorfKronau 10, Jugendherberge. Um 10 Uhr soll die erste Tour des Wochenendes beginnen, aber es kommt leider zu Verspätungen, die sich am späten Nachmittag beinahe noch nachteilig ausgewirkt hätten.
Erst gegen 11:30 Uhr ging die Wanderung los und von der Juhe erst einmal zur Talstation Söllereck. Erste Sommerrodel-Einlagen ziehen die Gruppe auseinander, weil es ja weiter geht zum Freibergsee auf 928 Meter über Normal Null (üNN) also über dem Meeresspiegel.
Diese erste Etappe mit 100 Meter Anstieg war bei schönstem Wetter bei 23°C gemütlich und entspannt. Nach den 5km ist trotzdem eine kleine Pause am See angesagt, wo unsere Rodler wieder aufschliessen konnten. Nach der Mittagspause ging es an die zweite Etappe. Allerdings haben die Kinder dem See und den Bademöglichkeiten den Vorrang gegeben. 13 Erwachsene gingen dann auf den Weg zur Alpe. Dieses Wegstück hat schon mehr von uns abverlangt und erste Konditionsdefizite aufgezeigt. Nach zwei Stunden, 7km, auf 1180 Meter Höhe und manchem Schimpfwort auf den Tourguide kamen aber alle gut an. Die Erfrischungsgetränke wie z.B. Buttermilch-mit-Johannisbeersaft haben auch die entrüsteten Wanderer aus der Gruppe besänftigt und mutig gestimmt, die dritte Etappe anzugehen. Diese war zwar noch einmal 5km und 200 Meter hoch, aber nicht mehr so steil. Am Ende wurden wir auf 1345 Meter üNN mit einer schönen Aussicht belohnt. Die Tour hat schon seine Zeit gebraucht und der Plan, mit der Bergbahn wieder vom Söllereck runter zu fahren, war gefährdet, weil das Ende der Betriebszeit schon recht nahe gerückt war.
Der Knie-operierte Dieter soll nicht so steil bergab gehen und wollte die Talfahrt zurück zum Fuss des Söllereck zu nutzen. Um es kurz zu machen – es hat noch gereicht und manch müder Wanderer hat sich ihm angeschlossen. Für manch einen war dies die erste Fahrt mit eine Gondel und daher „schon hoch“ und ein wenig schwindelerregend. Aber bald saßen alle gepflegten an der Talstation Söllereck an ihren Erfrischungsgetränken. Der Vorsprung zu den fleissigen Wanderern war schnell verflogen und auch die Schwimmer kamen bald in die Runde.
Zurück in der Juhe galt es erst mal Blut, Schweiss und Tränen abduschen und auch noch Betten bauen.
Zum Abendessen ging es nach Oberstdorf in die Linde mit dem schönen Biergarten und Public Viewing und Kroatien gegen Nigeria (2:0). Nach dem leckeren Abendessen war irgendwie der Dampf dann aber raus und die Betten haben gerufen. Die Juhe liegt ja in idyllischer Ruhe, aber es war nachts trotzdem laut. Wir waren müde genug um durch die Nacht-Geräusche der Wildnis zu überschlafen.

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Sonntag 2018.06.17 Frühstück (oder besser „Fütterung der Raubtiere der Nacht“). Gut und reichlich, für jeden etwas dabei – so gestärkt kann man die nächste Tagestour angehen. Heute geht es in die Breitachklamm. Einige wollen heute Abend das Spiel Deutschland Mexiko nicht verpassen und fahren mit dem Auto zum Parkplatz Breitachklamm, die anderen wandern die knappen 5km in 45 Minuten von der Juhe runter. Die Klamm bietet immer und für jeden etwas. Man ist der Natur so nah – so eng, so hoch so laut – wenn das nicht beeindruckt muss zu Dieter in die Natur-Therapie.
Nach einer guten Stunde kam dann oben am Klamm-Ausstieg die Trennung von den Fussballfans, die über den Waldweg zurück zum Klamm-Einstieg zum Parkplatz zurückgingen. Die „Glorreichen 7“, nein 9 machten sich auf den Weg nach Rietzlern. An der Breitach entlang ging es im 90 Minuten bis zur „Waldhütte“ zur Mittagseinkehr. Hobby-Meteorologe Dieter wurde langsam nervös, was die anderen gar nicht verstehen wollten. Die Entscheidung fiel aber gegen die Bushaltestelle „Wald“ und für das weiter wandern, um in weiteren 1:50h Rietzlern zu erreichen. Der Blick von der Brücke 50 Meter runter zur Breitach wird der letzte Eindruck, den wir aus dem kleinen Walsertal mitnehmen. Der Wetterfrosch empfiehlt jetzt dringend die Tour abzubrechen, „weil wir nicht trocken bis zum Söllereck zurück kommen werden“ – und so sitzen wir kurz darauf im Bus zurück nach Kornau. Kaum raus aus dem Bus fing es an zu tröpfeln, was aber nur Vorboten des großen Gewitters sein sollten, das uns auf der Heimfahrt erwischt hat. Immerhin waren es heute 18km und da muss man nicht enttäuscht sein.
Der Abschied aus Kronau fällt emotional aus „so was mach’mer mal wieder“, „schee wars, bloss kurz“.
Ich bin sicher, dass wir so ein Wochenende wieder organisieren werden. Das Allgäu ist groß und

wartet auf nette Wandergruppen, die lachend durch die Berge und Täler gehen.

Euer Dieter